Im Jahr 1956 brachte die Firma Winchester Repeating Army Company eine Serie von Magnum-Gewehrpatronen mit Gürtelhülse heraus. Bei der letzten Patrone dieser Serie handelte es sich um die .300 Winchester Magnum (7,62 x 66,5 mm). Im folgenden Artikel möchten wir gerne auf die jagdliche Relevanz dieser Patrone sowie die Geschichte der .300 Win Mag eingehen.

In den Jahren 1956 bis 1963 entwickelte die Firma Winchester verschiedene Magnum-Gewehrpatronen wie die .264 Winchester Magnum, die .338 Winchester Magnum und die .458 Winchester Magnum. Der krönende Abschluß dieser Serie war die im Jahre 1963 eingeführte .300 Winchester Magnum. Diese Patrone übertraf bereits nach kurzer Zeit sämtliche Verkaufszahlen der zuvor entwickelten Patronen beträchtlich. Die .300 Win Mag, ursprünglich als Jagdpatrone entwickelt, stammt von der .338 Win Mag ab; der Gürtel der Hülse ist ein Überbleibsel ihrer Ahnen, der .375 Holland & Holland und der .458 Win Mag. Alle Magnumpatronen besitzen einen möglichst großen Pulverraum, so auch die .300 Win Mag. Jedoch hatten die Winchesterkonstrukteure hierdurch das Problem eines kürzeren Hülsenhalses für die Aufnahme des Geschosses. Der Nachteil dieser Konstruktion ist, dass längere Geschosse wegen der einzuhaltenden Gesamtlänge sehr tief in die Patronenhülse gesetzt werden müssen. Im Grunde genommen ist die .300 Win Mag die auf das Kaliber .300 (7,62mm) heruntergedrillte und auf die Länge 66,5mm gekürzte .375 H&H.

Jagdlicher Einsatz

Leistungsmäßig gesehen liegt die .300 Win Mag zwischen der .300 Weatherby Magnum und der .308 Norma Magnum. In Deutschland wird die Patrone als Drückjagdpatrone und Patrone für mittleres und großes Schalenwild benutzt. Aufgrund des erfolgreichen Einsatzes der Patrone auf der Elchjagd, wurde auch das Militär auf diese Patrone aufmerksam. So entschied sich die Bundeswehr aufgrund der hervorragenden Eigenschaften (Winddrift und Rasanz) der .300 Win Mag auf Schussdistanzen jenseits der 700m für die Einführung dieser Patrone als Scharfschützenpatrone. Die Wildbretentwertung ist bei den Patronen des .30-Kalibers moderat und kann in Kauf genommen werden. Vielmehr als für den Einsatz in deutschen Flachlandrevieren ist die Patrone im Hochgebirge zu Hause. Der Geschoßabfall beträgt auf 1.000 m ca. 750 cm, wenn die Waffe vorher auf 300 m eingeschossen war. Diese Werte können zwar bei verschiedenen Waffen-Munitionskombinationen abweichen, stellen aber die ballistischen Vorteile der .300 Win Mag gegenüber der .308 Win eindeutig dar. Die wesentlich gestrecktere Flugbahn ist auch querschnittlich das Argument für Jäger, die Patrone auf geringere Entfernungen im Revier zu nutzen. So finden sich durchaus auch bei Drückjagden auf Schwarzwild Schützen, die eine .300 Win Mag der klassischen 8 x 57 IS vorziehen. Die Vorteile der Magnum Patrone wirken sich allerdings auf diesen Entfernungen nicht wirklich aus.

Flugbahn .300 Win Mag

Leider bringt die .300 Win Mag auch einige Nachteile mit sich. So haben viele Schützen, die das Schießen mit großen Kalibern nicht gewohnt sind, Probleme dauerhaft gut mit diesem Kaliber zu schießen. Der Rückstoß der Waffe ist gemäß der Ladung stärker, die psychologische Wirkung beim Schützen höher. Auf einigen Seminaren konnten wir beobachten, dass die Schützen aus Angst vor dem Schuss das „Mucken“ anfangen und viele Schüsse verreißen.

Fazit: Wenn man eine Patrone für die deutsche Wald- und Feldjagd sucht ist man mit .308 Win sehr gut bedient. Diese ist der Traktor unter den Patronen und kann auf alle Wildarten eingesetzt werden. Sollte man allerdings an einem Hochleistungskaliber für die Hochgebirgsjagd interessiert sein, so ist man mit der .300 Win Mag gut beraten.

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