Treaper Oy / Ltd ist ein Familienunternehmen, das in Nordkarelien, Finnland, ansässig ist und durch selbst entwickelte und selbst produzierte Gewehrriemen bekannt geworden ist. Neben dem Klassiker, dem „Treehugger“ ist im Laufe des Jahres der 3HGR „Driven“ auf den Markt gekommen. Dieser Riemen soll, wie es der Namen bereits verrät, ein optimiertes Werkzeug für Bewegungsjagden abliefern. Durch die Befestigung des Riemens am Kolben kann man die Büchse ähnlich der Patrouillenhaltung vor dem Körper tragen. Die Hände bleiben dabei frei, die Büchse wird zwar fixiert, bleibt jedoch jederzeit griff- und einsatzbereit!

einfache Befestigung des 3HGR Driven am Gewehrkolben durch Klettverschluss.jpeg

Die Länge des Riemens lässt sich schnell verstellen und so an den individuellen Anspruch anpassen. Die dicht am Körper getragene Waffe ermöglicht ein schwingungsfreies Pirschen und Bewegen. Für den schnellen Schuss auf anwechselndes Wild wird der Riemen einfach verlängert und man kann unmittelbar mit der Waffe in Anschlag gehen. Nach der Schussabgabe kann man die Waffe sofort wieder zurück an den Körper nehmen.

Die Verarbeitung und Optik sind meines Erachtens nach wieder gut gelungen. Der Riemen kostet ca. 50 Euro und bietet somit viel Funktion, was in dieser Preisklasse, vor allem bei in der EU gefertigten Produkte, seinesgleichen sucht.

Aus der Praxis für die Praxis

Die laufende Jagdsaison brachte natürlich schon die entsprechenden Situationen, um den 3HGR Driven bei der aktiven Jagdausübung auszuprobieren.

Zur Jagd bei Freunden eingeladen, bezog ich meinen Drückjagdstand umgeben von Brombeeren. Ich verschaffte mir einen Überblick über das Gelände und suchte nach möglichen Schuss-Sektoren und freien Stellen in dem scheinbar undurchdringlichen Brombeerbusch.

Gurtfortsatz mit 3HGR Emblem dient zum straffen des Gurtes, Zugkraft in Richtung Lauf.jpeg

Ich machte die Waffe fertig und vollzog gleich einige Probeanschläge in aus meiner Sicht potentiell sichere und vielversprechende Richtungen. Für den schnellen Anschlag auf plötzlich anwechselndes Wild wollte ich den Trageriemen ideal für mich einstellen. Die minimalste Weite ergibt sich automatisch aus der Dicke der Kleidung.

Nach einigen Malen fiel mir auf, wie sicher, stabil und kontinuierlich ich die Linie abfahren konnte. Ohne großes Wackeln und Zittern konnte ich einen Punkt ähnlich wie bei einer Dreipunktauflage für längere Zeit fixieren. Wer also Schwierigkeiten hat beim stehend freien Anschlag stabil auf dem Ziel zu bleiben, wird durch den Riemen eine „Schützenhilfe“ erhalten. Der Schaft saugt sich regelrecht in die Schulter!

Das Treiben begann. Immer wieder Schüsse um mich herum. Die Hundeführer kamen in meine Nähe und machten eine einzelne Sau hoch. Ich sah die grobe Sau durch Wackeln der Brombeeren auf mich zu wechseln und ging in den Anschlag. Ohne erst nach der Waffe auf dem Stand greifen zu müssen und das Ziel aus den Augen zu verlieren. Gut erkennbar für mich: Es war keine Bache!

haengeweise-des-Trageriemens-auf-der-Schulter-punktuelle-Belastung-durch-Gurt-Verbreiterung-genommen.jpeg

Meine Reaktion war schnell, da ich die Waffe quer vor meiner Brust hängen hatte. Ich konnte mit einem Griff die Waffe in die Richtung bringen an der die Sau vermeintlich austreten würde. Als die Kreatur aus dem Brombeeren austrat, nahm sie Geschwindigkeit auf. Ich fuhr mit dem Keiler mit, überholte und lies den Schuss brechen. Der Keiler rollierte. Das viele Training im Schießkino hat sich bewährt. Sofort repetiert, zurück mit der Optik auf das Stück um sicher zu sein, dass es nicht noch einmal hochkommt. In den verbleibenden zwei Stunden passierte bei mir nicht mehr viel. Die Gesamtstrecke konnte sich jedoch sehen lassen und bei einer warmen Suppe und dem Austausch über die erlebten Stunden, stellte ich den 3HGR Driven vor und bot die Vorteile, die ich auf dieser Drückjagd kennenlernte dar. Natürlich wollte jeder einmal dieses Konzept ausprobieren und sich selber davon überzeugen, was auch gelang.

Jagderfolg mit Tikka T3 und 3HGR Driven Trageriemen.jpeg

Mit der dankbaren Freude im Gewissen über eine erlegte Sau kam ich zu der Erkenntnis und Überzeugung, dass der Riemen nicht lästig auf meiner Schulter wurde und meine Tikka sehr komfortabel zu tragen war. Über die gesamte Zeit des Treibens war ich schussbereit, und dies ohne kalte Hände, ohne schmerzende Schultern oder Unterarme.

In den kommenden Wochen wird mich der Riemen weiter begleiten. Wenn der erste ersehnte Schnee fällt, werde ich dieses System zum Pirschen verwenden, um auch da die vom Hersteller beschriebenen Vorteile selbst zu ergründen.

Resümee

straffer Riemen bietet eine Art 3 Punkt Auflage zum sicheren und ausdauernd genauen Zielen.jpeg

Mein Gesamteindruck ist, dass der 3HGR Driven in der breiten Palette der taktischen Riemen seinen Platz für uns Jäger mit seiner jagdlichen Optik und seinen Eigenschaften durchaus einnehmen kann. Der Preis ist im Vergleich zu anderen Riemen angemessen. Die schnelle Montage erlaubt es, ihn für Erntejagden, die Pirsch oder Bewegungsjagden an Stelle des normalen Riemens einfach im Rucksack mitzuführen und je nach Bedarf einzusetzen.