Die meisten erfahrenen Jäger und Hundeführer haben kein Problem ihre Hunde in der Zeit der Jagdruhe fit zu halten. Jedoch gibt es immer wieder Jäger, die zu Beginn dieser Saison überraschenderweise, weniger gute Erfahrungen machen müssen. Sprunghaft steigen die Besuche in Hundeschulen Ende April, Anfang Mai, nicht nur weil das Wetter wärmer wird. Einige Hunde müssen tatsächlich wieder herangeführt werden. Dieser Artikel soll daher dazu dienen, einige Überlegungen weitertragen.

Auch bei Jagdhunden gilt: Nach der Jagdsaison ist vor der Jagdsaison. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, Ihren Jagdhund auch zwischen der Saison fit und trainiert zu halten. Eine stabile Grundfitness über das ganze Jahr hinweg fördert die Gesundheit des Hundes und sorgt dafür, dass er auch die nächste Saison besser angehen kann.

Gründe für die Startschwierigkeit

Unter der Woche, außerhalb der Jagdsaison, haben viele berufstätige Jäger das Problem, nicht genügend Zeit zu haben, um sich um ihren vierbeinigen Jagdkumpanen zu kümmern. Auch die Ausflüge ins Revier fallen in Zeiten der Jagdruhe oft aus. Spaziergänge und kurze Spieleinheiten im heimatlichen Garten schaden zwar nicht, sind aber keine wirkliche Beschäftigung für einen ausgebildeten Jagdhund. Auch ausgebildete Jagdhunde müssen im Training bleiben, um ihre guten Fähigkeiten zu erhalten. Vor allem aber ist das Zusammenspiel zwischen Hundeführer und Hund wieder aufzufrischen, wenn es außerhalb der Jagd vernachlässigt wurde. Einfacher gesagt, lernt sowohl der Hund, wie der Mensch nie aus, wobei oft der Mangel beim Hundeführer als beim Hund zu suchen ist.

Hundefutter: Mehr als bloße Ernährung

Während der Jagdzeit sollte sich darum gekümmert werden, dass der Hund angemessen, kalorische Nahrung zu fressen bekommt. Ein grober Richtwert für Trockenfutter (100g) sind circa 1, 7 Megajoule. Diese große Menge an Energie sollte außerhalb der Saison, natürlich zurückgeschraubt werden, damit der Hund nicht Gefahr läuft, Übergewicht zu entwickeln. Er läuft dadurch Gefahr an Agilität und Arbeitswillen zu verlieren. Dass Futter ein ausschlaggebender Faktor für die allgemeine Fitness eines Hundes ist, ist nicht neu. Wie wesentlich Unterschiede zwischen Futter sein können, zeigt allein dieses Experiement: Hundefutter im Praxistest.

Ein fast schon zu offensichtlicher Faktor ist der allgemeine Gesundheitszustand des Hundes. Ein kranker Hund kann weder Kondition und Kraft entwickeln, noch sein momentanes Niveau auf Dauer halten. Falsches Futter kann dabei durchaus eine mögliche Ursache sein. Vernachlässigt man den Hund über mehrere Monate, kann dies außerdem dazu führen, dass Krankheiten eher auftreten. Dabei spielt es keine Rolle ob der Jagdhund nicht ausgelastet in der Wohnung oder im Zwinger gehalten wird.

Bewegung für den Jagdhund

Genügend Bewegung ist einer der wichtigsten Aspekte im Leben des Jagdhundes. Außerhalb der Jagdsaison sorgt eine gute Fitness dabei für sowohl eine gesunde physische Kondition und eine feste Psyche. Eine jagdliche Nähe sollte dabei immer beibehalten werden. Dies ist selbst für Hobbyjäger oder im städtischen Umfeld lebende Hundeführer möglich.
Auf einem entsprechend großen Platz können Sie Ihren Hund mithilfe der jagdlichen Kommandos trainieren. Such, Verloren, Apport! – wenige Minuten in der Woche reichen, um sich erlerntes ins Gedächtnis zu rufen.

Um die Kondition Ihres Hundes zu stärken, gibt es verschiedene Methoden. Dabei können auch jagdferne Trainingseinheiten für Hundeführer eine Alternative sein. Die Einfachste ist vielleicht das Fahrrad. Das gleichmäßige Laufen, wenn möglich auf weichem Untergrund, fordert die Kondition und den Gehorsam.

Dennoch sollte die jagdliche Arbeit nicht vernachlässigt werden. Am einfachsten ist die Arbeit über die Schleppfährte. Ein totes Stück Schleppwild über die gewünschte Strecke gezogen, schon kann jeder Jagdhund zielgerichtet „bewegt“ werden. Das Ende der Fährte markiert dann das abgelegte Wild; jagdliche Belohnung und Beschäftigung für einen Jagdhund. Neben echtem Wild kann hier auch ein Futterdummy als Zielobjekt dienen. Damit kann auch jeder Hundeführer selbst mit einfachen Maßnahmen seinen Hund jagdlich fit halten. Diese Art der Arbeit hält dabei sowohl die Nase als auch die Konzentration des Jagdhundes über das ganze Jahr im Training.

Fazit

Für die allgemeine Hundeausbildung bis hin zur Jagdhundführung gibt es die verschiedensten Strategien und Ansätze; letztendlich jedoch gilt: Ein jeder Jäger und Hundeführer muss sich auch ohne jagdliche Aktivität Gedanken über seinen vierbeinigen Jagdkumpanen machen.