Die Entenjagdsaison neigt sich in den meisten Bundesländern dem Ende zu. Zeit unsere Erfahrungen der vergangenen Saison weiterzugeben. Anhand unseres Vorgehens bei der Entenjagd beschreiben wir die wichtigsten Methoden und Techniken für eine erfolgreiche Jagd auf das heimische Flugwild.

Gewässer Lesen beim Entenstrich

Wir haben in dieser Saison mehrfach an unserem „Hausgewässer“ in Schleswig-Holstein gejagt. Es handelt sich hierbei um einen z-förmigen Teich (s. Abb.), der ca. 30 Zentimeter tief ist, was eine nahezu ideale Gründeltiefe für die Stockente darstellt. Zudem hat der Teich einen kleinen riedgrasbewachsenen Anteil und an den übrigen Ufern hat er hohen Baum-/ Strauchbewuchs. Der Wind weht entgegen aller Erwartungen an diesem Teich überwiegend aus Osten. Da Enten generell gegen den Wind landen, nutzten sie die lange Einflugschneise aus westlicher Richtung. Wir haben unseren Stand in den Riedgrasgebieten gewählt, da dieser uns genügend natürliche Tarnung bot. Wichtig war ebenfalls dass der Hund sich dort Ablegen konnte. Der Schütze kann von dort sehr gut auf die westliche Einflugschneise und die östlichen Ausläufer des Teiches beobachten. Der Teich war an keiner Stelle breiter als 30 Meter, somit hatte man in der Regel keine Schussdistanzen, die mehr als 20 Meter betrugen.

Schleswig-Holsteiner Abend

Vorgehen am Gewässer

Generell haben wir an den Tagen vor jeder Jagd die Enten bestätigt und haben uns dann auf Basis der Beobachtungen für die Jagd entschieden. Am Morgen der Jagd haben wir uns weit vor der Dämmerung auf den Weg zum Teich gemacht. Den Hund ließen wir einige Meter vor dem Teich ablegen und pirschten uns an das Gewässer. Dort angekommen haben wir das Lockbild, meist in L-Form (s. Abb.), ausgebracht und den Hund nachgezogen sowie unsere Stände eingenommen. Für das Lockbild haben wir die „NRA Fold-Up-Decoys“ einer Stockente benutzt. Diese werden wir bei Bedarf in einem weiteren Artikel vorstellen. Angekirrt wurde nicht. Unser Stand bestand aus einer aufgestellten Europalette, die wir zusätzlich mit örtlichem Bewuchs getarnt hatten. Solch ein Stand bietet den Vorteil, dass man sich dahinter verbergen kann und die Enten von oben kein Blick auf die Schützen haben.

Unser Hausgewässer

Auf diese Weise vorbereitet konnte die Jagd beginnen. Vorbeistreichende Enten haben wir mit dem „Scotch Entenlocker“ (s. Foto) angelockt. Wir mussten erst einige Male üben, um diesem die richtigen Laute zu entlocken. Bei der Bedienung ist darauf zu achten, dass man den Entenlocker schüttelt und nicht auseinanderzieht. Man kann dem Locker auch den Gummischlauch abnehmen und als Mundlocker benutzen. Der Locker sollte egal wie er benutzt wird, mit einem Stück Schnur gesichert werden. Heranstreichende Enten haben wir kaum noch gelockt, da sie häufig bei zu starkem Einsatz des Lockers davonflogen. Vorsicht! Nicht die ersten heranfliegenden Enten gleich aufs Korn nehmen, meistens sind diese Kundschafter, die folgende Enten warnen können.

Der Scotchlocker

Dem Sehsinn der Enten entgeht kaum etwas. Aus diesem Grund sollte man auf Tarnung achten. Ob es der Realtree Volltarnanzug sein muss oder ob man auf die natürliche Tarnung zurückgreift, ist jedem selbst überlassen. Bei uns hat es sich bewährt, auf natürliche Tarnmaterialien zurückzugreifen. Damit verschleierten wir gleichzeitig sowohl unsere Farbgebung, als auch unsere Silhouette mit der Umgebung. Da Flugwild ein farbliches Sehvermögen besitzt empfehlen wir diese Methode auf dem Entenstrich.

Die Flinte für den Entenstrich

Waffen, die uns zur Verfügung standen, waren eine BENELLI Vinci Selbstladeflinte (Kaliber 12/ 76) und eine klassische Suhler-Doppelflinte im Kaliber 12/ 70. Der Vorteil der BENELLI, war der schnelle Folgeschuss und die zusätzliche dritte Patrone. Die Doppelflinte stand der BENELLI im Grunde in nichts nach. Lediglich die dritte Patrone fehlte. Übt man jedoch das zügige und intuitive Nachladen gleicht man diesen dritten Schuss schon beinahe aus. Man sollte darüber nachdenken, ob man für das Schießen in der Dämmerung ein leuchtendes Zielkorn nachrüstet. Auf jeden Fall sollte man das Schießen in der Dämmerung vorher geübt haben. Als Munition haben wir Weicheisenschrot mit 3,2 Millimeter verwendet. Aufgrund der geringeren Dichte des Weicheisens, sollte man immer zwei Nummern stärkere Schrote als bei Bleischrot verwenden. Wir haben vor Beginn der Saison die Flinten-Munitions-Kombination an der Anschusswand getestet, da die Doppelflinte feste Chokes hatte und wir uns zunächst nicht sicher waren, wie sehr die Munition streut. Eine weiter wichtige Erkenntnis war auch, dass Enten häufig außerhalb der günstigen Schussentfernung einfallen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man gut Entfernungen schätzen kann.

Am Ende der Jagd wird natürlich nachbereitet. Hierzu gehört das Beseitigen von Munitionsresten und das Nachsuchen. Wer bis in die Abenddämmerung hinein jagd, darf die Taschenlampe nicht vergessen! Zudem muss das Wild schnellstmöglich versorgt werden. Zu Beginn der Saison lohnt es sich nicht die Enten zu rupfen, lediglich Brust und Keule werden ausgelöst. Am Ende der Jagdzeit kann die Ente gerupft und gänzlich verwendet werden.

Wir wünschen für die nächste Entenjagdsaison viel Waidmannsheil.

Stockente

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