Im ersten Teil unserer Artikelreihe zur Krähenjagd mit Alexander Busch haben wir die Vorbereitung der Jagd beschrieben. Jetzt möchten wir gerne einen Schritt weitergehen und zeigen, was wir bei der Materialzusammenstellung sowie dem Aufbau des Lockbildes lernen konnten.

Krähen jagd man erfolgreich mit guten Lockbildern und unter „Volltarn“. Bevor Alexander anfing, mit sog. freundlichen Lockbildern in Deutschland zu jagen, hat man hierzulande überwiegend mit feindlichen Lockbildern gejagt. Zur Jagd mit feindlichen Lockbildern zählt vor allem die Hüttenjagd, wo man mit einer Uhu-Attrappe oder in früheren Zeiten mit einem angebundenen Uhu Krähen lockte. Mit dem Aufkommen von freundlichen Lockbildern kam es förmlich zu einer Revolution in der deutschen Krähenjagd. Strecken, die zuvor niemals denkbar waren, erreichte man nun mit den freundlichen Lockbildern. Doch was ist ein freundliches Lockbild?

Das freundliche Lockbild

Ein freundliches Lockbild simuliert Krähen bei der Nahrungsaufnahme in einer Gruppe. Dadurch macht man sich das Sicherheitsbedürfnis (in der Gruppe sind wir stark) und den Futterneid (wo viele fressen bleibt weniger für mich) der Krähen zu nutze. Doch wie sieht ein freundliches Lockbild aus und vor allem welche Materialien benötigt man hierfür? Um ein gutes Lockbild aufzubauen, benötigen Sie in erster Linie gute Lockkrähen. Bis wir bei Alexander waren, hatten wir immer sog. FUDs benutzt. Bei Alexander konnten wir uns allerdings von der Qualität und dem hohen Nutzen von beflockten Lockkrähen überzeugen. Beflockte Lockkrähen haben den Vorteil, dass durch den samtähnlichen Überzug keine Reflektionen entstehen, wodurch die Lockwirkung sehr realistisch ist. Diese Lockkrähen haben eine tiefschwarze Farbe und bieten einen hohen Kontrast gegenüber dem Untergrund. Ein Nachteil der beflockten Lockkrähen ist die empfindliche Oberfläche. Schmutz lässt sich nur schwer entfernen bzw. es kann passieren, dass man die Beflockung bei der Reinigung beschädigt.   Diese beflockten Krähen sind äußerst empflindlich was mechanische Belastungen betrifft. Aus diesem Grund hatten wir die Krähen mit äußerster Vorsicht behandelt und in gesonderten Rucksäcken befördert.

beflockte Kraehe

Man kann das Lockbild mit einem sog. Krähenmagnet, der für Bewegung sorgt, aufwerten. Bei dem Krähenmagnet handelt es sich um eine Art Karussell für Lockkrähen. Er simuliert unregelmäßige Bewegungen der Krähen am Boden.Diese Bewegungen werden bereits auf weite Entfernung wahrgenommen.  Er ist jedoch nicht zwingend vonnöten. Viel wichtiger ist ein hinreichend großes Lockbild (mind. 15 Lockkrähen). Weitere Infos zum Aufbau des Lockbildes sind hier zu finden:  Das Lockbild bei der Krähenjagd im Schirmgeflüster bei Hubertus-Fieldsports

Neben den reinen Lockkrähen benötigt man noch etwas Equipment, welches den Aufbau des Lockbildes deutlich erleichtert. Hier seien zum einen die Transportsäcke mit Rucksackriemen für die Lockkrähen erwähnt. Diese schützen die Krähen vor mechanischer Einwirkung und verhindern das verdrecken während des Transports. Zum anderen benutzten wir einen gesonderten Beutel für die Füße der Lockkrähen. An diesen haftet Erde von vorherigen Einsätzen an, welcher sich auf den Lockkrähen verteilen würde. Mit Rucksack und Beutel ausgestattet, können Sie das Lockbild aufbauen, ohne ständig zum Auto zurück zu laufen, um neue Lockkrähen zu holen.

Der Tarnschirm für die Krähenjagd

Neben dem Lockbild benötigt man für die Krähenjagd noch einen Tarnschirm. Hier gibt es Kauflösungen oder Sie können Ihren Tarnschirm selbst bauen. Alexander hat mit uns einen Schirm selbst gebaut, weil man hierdurch am meisten Flexibilität beim Aufbau und in der Gestaltung des Schirms hat. Man kann die Höhe bspw. an die Körpergröße des Schützen anpassen.  Ein weiterer Vorteil ist, dass der Hund durch das leicht transparente Material erlegte Vögel fallen sieht und schneller apportieren kann. Für unseren selbst gebauten Tarnschirm  haben wir folgendes verwendet:

  1. Tarnschirm Gestell Quick Blind
  2. Zusätzliche Querstangen
  3. Klemmen
  4. Teleskopstangen für den Schirmbau
  5. Stealth Tarnnetz (Rückwand und Seiten)
  6. Nylon Tarnnetz (halb transparent)
Material Tarnschirm

Alle Materialien kann man in Taschen verstauen und nach Bedarf miteinander kombinieren. Das Stangengerüst dient als Grundstock für den Tarnschirm und kann wie ein Raumtrenner aufgestellt und mit Tarnnetz bestückt werden. Die zusätzlichen Querstreben sind im Grunde genommen Teleskopstangen, die man dazu benutzt, dem Tarnschirm mehr Stabilität im Wind zu verleihen oder die Einzelstangen mit dem Stangengerüst zu verbinden. Mit den Klemmen kann man dann das Tarnnetz mit den Stangen und Querverstrebungen verbinden. Hier findet man bei Hubertus Fieldsports die passende Ausrüstung für die Krähenjagd

Was hatten wir noch dabei?

Neben dem bereits oben erwähnten Material hatte der Großmeister der Krähenjagd noch einiges mehr, was uns das Leben deutlich erleichtert hat:

  1. Sitzmöglichkeiten mit Patronentasche
  2. TarnanzugTarnhandschuhe und Kopfnetz
  3. Gehörschutz
  4. Stirnlampe

Wir hätten es vor Beginn der Jagd nicht geglaubt, aber das wertvollste Ausrüstungsteil waren die Stühle mit Patronentasche. Im Schirm kann man nicht stehen, da er zu niedrig ist und knien möchte man ja auch nicht die ganze Zeit. Wir hatten zwar einen Patronengurt dabei, weil wir es von der Entenjagd gewohnt sind, aber dieser hatte keinen Mehrwert. Dadurch, dass man überwiegend sitzt lädt man auch im Sitzen nach und dies geht am einfachsten, wenn man einfach nur zwischen die Beine in ein großes Munitionsdepot greifen muss und nicht aufwendig Munition aus einem Gürtel kramt. Da wir keine Tarnjacke besitzen, hat Alexander uns das komplette Tarnset geliehen. Tarnung darf man auf der Krähenjagd nicht vernachlässigen, da Krähen sehr gut äugen. Die Tarnkleidung verwischt die menschlichen Konturen für das Krähenauge und sorgt somit dafür, dass man nicht im Schirm sitzend von den Krähen beim Überflug erkannt wird. Es empfiehlt sich immer einen Gehörschutz zu tragen. Alexander hat uns auch den Schalldämpfer für eine Flinte demonstriert, allerdings verleiht dieser der Flinte ein musketenartiges Aussehen und macht die Flinte im Schirm zu lang. Es bedarf eines extra gekürzten Flintenlaufes. Um  in der  Dunkelheit beim Aufbau immer den Überblick zu behalten und die Hände frei zu haben, benötigt man noch eine Stirnlampe. Diese ermöglicht das zügige Aufbauen des Schirmes und des Lockbildes; doch hierzu mehr im dritten Teil unseres Berichtes.

Fazit zur Materialzusammenstellung

Wie man an der obigen Zusammenstellung gut sehen kann, hat man sich mit der Krähenjagd ein materialintensives Hobby gesucht. Aber eines sei vorweg schon gesagt, es lohnt sich! Man sollte bei der Auswahl seines Materials unbedingt darauf achten, dass man nicht zu günstig einkauft, gerade Lockkrähen und Tarnung entscheiden über den Erfolg bei der Krähenjagd! In unserem nächsten Artikel beschreiben wir, wie Sie das Material einsetzen und damit jagen können. Zudem hatten sich einige neue Erkenntnisse während der Jagd geboten, doch hierzu mehr beim nächsten Mal.

Passende Jagdausrüstung von Hubertus Fieldsports

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Sauenhammer SH3 Widder