Afrikanische Schweinepest, kurz ASP, eine bedrohliche Tierseuche, die nicht nur unsere Schwarzwildpopulationen gefährdet. Mit Stand vom 18.08.2014 ergeben sich allein in Polen 13 ASP Fälle bei Wildschweinen. Die Folgen für unsere Jagd wären extrem, sollte sich die Seuche nach Westen ausbreiten. Wie real die Bedrohung werden kann, zeigen erste Informationsveranstaltungen in den Jägerschaften.

Wieso ist die Seuche so gefährlich?

Die großen Herausforderungen im Umgang mit der Tierseuche ergeben sich vor allem aus dem fehlenden Impfschutz und der fast 100% Mortalität dei Infektion. Das größte Problem ist jedoch die enorme Überlebensfähigkeit des Virus, das allein bis zu 205 Tagen in mit Blut befleckter Erde überleben kann. Bei Raumtemperatur hält er sich 70 Tage im Blut und ist hochinfektiös.

Bei akutem Verlauf der Krankheit zeigen die Schweine hohes Fieber, Erbrechen und Diarrhoe, Rot- und Blaufärbung der Haut, sowie Blutungen. Es können Bewegungsstörungen bis zu 48h vor Eintritt des Todes auftreten. Sollte die Krankheit doch nicht zum Tod führen, besteht die Gefahr, dass die überlebenden Schweine lebenslange Virusträger bleiben. Ein Krankheitsverlauf ist aber auch ohne die genannten Symptome möglich. Hier würden nur plötzlich auftretende Todesfälle Indikatoren sein.

Auswirkungen

Da Deutschland zu den Ländern mit einer hohen Schwarzwilddichte gehört, besteht die Gefahr einer Endemie durch das Eindringen der ASP in die Wildschweinpopulationen. Da eine Impfung gegen das Virus fehlt, bleibt es nach Befall auch unweigerlich in der Population erhalten.

Gleiches würde ähnlich auch auf Hausschweinbestände zutreffen. Schäden in Millionenhöhe würden sich für die Betroffenen allein in Niedersachsen ergeben. Dazu zählen neben dem Tierverlust und rein wirtschaftliche Verluste von fleischverarbeitenden Betriebe bis zum Futtermittelhersteller. Die Jagd würde sich komplett wandeln und sogar der Tourismus hat mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen.

Die Auswirkungen der Afrikanischen Schweinepest sind als so einschneidend und extrem zu bewerten, dass sie im Grunde noch überhaupt nicht wirklich abzuschätzen sind.

Gegenmaßnahmen

Die Landkreise und Ministerien ergreifen gegen die Ausbreitung der Seuche bereits erste Maßnahmen. Beobachtungen, Vorkehrungen, Strategien zur Bekämpfung – darunter Sperrbezirke, Beschilderungen, Pufferzonen, Desinfektionsanlagen, Sammelstellen können für Haus- und Schwarzwildbestände zum Tragen kommen. Im Fall der Wildschweinpolulationen wird eine verstärkte, angeordnete Bejagung als Vorkehrung überlegt. Weitere Maßnahmen werden intensiv diskutiert. Für uns Jäger ist vor allem bei der Jagd von jedem Einzelnen darauf zu achten, von jedem geschossenen Stück vorsorglich eine Blutprobe mit zu entnehmen, um ein Monitoring frühzeitig zu betreiben. Sollte man verendete Stücke finden, sind diese unverzüglich dem Veterinäramt zu melden. Die Jägerschaften sollten Wildannahmestellen bereits jetzt kartografieren und melden, so dass gesonderte Wildannahmestellen für den Fall der Fälle eingerichtet werden können.

Eine der ersten Maßnahmen ist aber die Sensibilisierung aller Beteiligten, was mir mit Hilfe dieses Artikels ebenfalls erreichen möchten. Wir stellen daher in unserem Downloadbereich, den Vortrag von Dr. Joachim Wiedner und ein Merkblatt zur richtigen Beprobung für Alle zur Verfügung. Auf einen Blick erfahren Sie dort alle wesentlichen Details und weitere Hintergrundinformationen.